Der Beruf des Goldschmieds ist für viele Menschen faszinierend und interessant. Aber wie wird man überhaupt Goldschmied, und wo kann man arbeiten? Es gibt verschiedene Wege zur Ausbildung, doch wenn du diesen Weg gehen möchtest, solltest du Spaß am handwerklichen Arbeiten, erstmal egal welcher Art, haben und Spaß am Zeichnen oder Malen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du deinen Weg gestalten kannst. Du kannst dich dafür entscheiden, auf eine Goldschmiedeschule zu gehen oder deine Ausbildung im Betrieb zu absolvieren, um deinen Gesellenbrief zu erlangen.
Goldschmiedeschule:
Hier kannst du entweder die klassische Ausbildung zum Goldschmied machen, 2 Jahre Schule und dann noch 1,5 Jahre in einem Goldschmiedebetrieb. Danach bist du Goldschmiedegeselle. Hierfür brauchst du einen Hauptschulabschluss. Oder du kannst das dreijährige Berufskolleg für Design, Schmuck und Gerät besuchen. Das habe ich gewählt, da ich von der Realschule gekommen bin und mir ein mögliches Studium offenhalten wollte. Du brauchst für das Berufskolleg mindestens einen Realschulabschluss, da du die Fachhochschulreife nebenher machen kannst, und es eigentlich eine Vorbereitung auf ein (Schmuckdesign-) Studium ist. Danach ist man staatlich geprüfter Designer für Schmuck und Gerät. Anschließend kann man entweder studieren oder seinen Goldschmiedegesellen fertig machen. Dieser dauert dann noch 1,5 Jahre in einem Betrieb. Dabei musst du keine schriftliche Prüfung mehr ablegen, diese wird in der Schule gemacht. Hier geht es nur noch um die Praxis.
Im Betrieb:
Wie bei jeder Ausbildung kannst du auch hier im Betrieb Goldschmied werden und machst auf einer Goldschmiedeschule den Theorieteil. Diese Ausbildung dauert ebenfalls 3,5 Jahre. Hierbei ist es mittlerweile etwas schwierig, einen Betrieb zu finden, der von Grund auf ausbildet. Aber auch danach bist du Goldschmiedegeselle. Wenn du dich dafür interessierst, würde ich dir empfehlen, dich bei den Goldschmieden und Schmuckfirmen in deiner Umgebung und bei der oder den Goldschmiedeschulen zu informieren und dich vorzustellen.
Weiterbildungen:
Wenn du dich in diesem Beruf weiterbilden möchtest, kannst du zum Beispiel eine weitere Ausbildung oder Kurse in einem Bereich machen, wie zum Beispiel Fassen. Dadurch bist du breiter aufgestellt und hast später bessere Chancen. Genauso kannst du dich auf eine Sondertechnik spezialisieren und so mit anderen Goldschmieden zusammenarbeiten oder einfach herausstechen. Dir sollte bewusst sein, wenn du nicht in die Industrie gehen möchtest, dass du dich selbstständig machen kannst. Der Goldschmiedemeister ist hierbei nicht zu vergessen. Er ist sinnvoll, wenn du einen eigenen Laden haben möchtest und besonders dann, wenn du Lehrlinge ausbilden willst. Er ist aber nicht unbedingt nötig, um dich selbstständig zu machen, da es in Deutschland keine Meisterpflicht mehr für Goldschmiede gibt.
Wo kannst du arbeiten?
Es kommt darauf an, wie du arbeiten möchtest. Wenn du Schmuckstücke selbst designen und umsetzen möchtest, bist du in einer kleineren Goldschmiede sehr gut aufgehoben. Wenn du hauptsächlich Designer sein möchtest oder nur herstellen, ist ein größerer Betrieb besser geeignet. Du kannst dich auch selbstständig machen und so deine persönlichen Vorstellungen ausleben. Das soll nur ein Überblick sein, und ich habe natürlich nicht überall einen Einblick. Deshalb sind das nur Empfehlungen. Du solltest dich immer selbst bei den Firmen informieren. Bei einem Praktikum bekommst du einen sehr guten Einblick, wie intern gearbeitet wird.
Jobchancen:
Du kannst bei einem Goldschmied arbeiten, in einer Schmuckfirma, im Verkaufs- oder Werkstattbereich. Auch Firmen wie eine Gießerei sind mögliche Arbeitgeber. Der Weg in die Selbstständigkeit steht dir offen oder ein Designstudium.
Mein Weg:
Ich war auf der Goldschmiedeschule in Pforzheim und habe das dreijährige Berufskolleg für Design, Schmuck und Gerät gemacht. Ich habe nebenher die Fachhochschulreife gemacht, um mir ein Studium zu ermöglichen, habe mich aber doch dagegen entschieden und einen Goldschmied in meiner Heimat gefunden, bei dem ich meinen Gesellenbrief machen konnte.
Auf der Goldschmiedeschule ging es viel darum, wie man Schmuckstücke zu einem Thema designed, zeichnet, technisch umsetzt und verarbeitet. Dort haben wir erstmal mit Messing, Neusilber und Kupfer gearbeitet. Bei einigen Stücken habe ich dann auch schon in Silber gearbeitet.
In meiner anschließenden Lehre haben wir nur mit Silber, Gold usw. gearbeitet. Dort ging es erstmal darum, einen Alltag zu entwickeln. Die Umstellung zum Arbeiten in einer Goldschmiede war anfangs schwierig, da es ein völlig anderes Arbeiten als in der Schule ist. Aber durch die Grundkenntnisse, die ich im Berufskolleg gewonnen habe, konnte ich mich gut einfinden.
Was man aber auf der Schule nicht lernt, ist zum Beispiel ein Kundengespräch zu führen und mit Kunden eine Anfertigung oder Reparaturen zu besprechen und umzusetzen.
Ich profitiere jedoch sehr davon, wie ich auf der Schule gelernt habe, Schmuckstücke zu designen und umzusetzen. Da am Anfang auch viel auszuprobieren ist und ich einen Goldschmied gefunden habe, bei dem ich das weiterführen konnte, gehört das Ausprobieren und die persönliche Weiterentwicklung weiterhin zu meinem Weg.
Persönlich möchte ich mich in Zukunft im Bereich Fassen weiterbilden und dazu einen Kurs besuchen. Außerdem möchte ich irgendwann einen Lehrling ausbilden können. Ob ich dazu meinen Meister mache oder nur eine Zusatzausbildung, ist noch nicht klar. Derzeit konzentriere ich mich auf meinen Onlineshop und auf Anfertigungen, die ich mit euch machen darf.
Ich hoffe, ich konnte dir einen guten Überblickverschaffen. Wenn du Fragen oder Anmerkungen hast, schreibe mir einfach eine Nachricht!