Perlen sind ein faszinierendes Naturprodukt. Ob klassisch weiße, rosa, graue oder dunkle Perlen, jeder kann sie tragen und sich auch ein wenig dafür begeistern. Ich bin jedenfalls immer wieder fasziniert, wenn ich auf einer Messe oder bei einem Perlhändler bin und Massen an Ketten oder einzelnen Perlen sehe. Das Strahlen und die Schönheit der Perlen ist unbeschreiblich. Eine Perlenkette oder Ohrstecker kann ein Gesicht oder ein Outfit direkt eleganter und besonders machen.
In diesem Beitrag möchte ich euch die Unterschiede zwischen verschiedenen Perlen, Besonderheiten und die Perlenzucht beschreiben.
Perlen sind in mehreren Schichten aufgebaut. Sie entstehen in verschiedenen Muscheln, zum Beispiel in der Perlauster. Bei Zuchtperlen wird in die Muschel ein Kern für die darum wachsende Perle eingepflanzt. In der Natur entsteht eine Perle durch Zufall, indem ein Störfaktor wie zum Beispiel ein Sandkorn, eine Larve oder ein Stück Koralle in die Muschel kommt. Die Oberfläche wird durch die verschiedenen Schichten rau.
Deshalb kannst du auch ganz einfach erkennen, ob eine Perlenkette echt ist. Wenn du 2 Perlen aneinander reibst und sie kratzen und stoppen, sind es echte Perlen. Sind sie spiegelglatt, sind es synthetische Perlen.
Die Perlen, die man heutzutage bekommt, sind eigentlich alle gezüchtet. Das ist aber kein Qualitätsmerkmal. Natürliche Perlen sind extrem teuer, da sie von Tauchern gesucht und gefunden werden müssen. Zuchtperlen sind einfacher zu produzieren und dadurch wesentlich günstiger als die natürlich gewachsenen, sogenannten Orient-Perlen.
Man unterscheidet zwischen Süß- und Salzwasser Perlen. Die Muscheln werden von Spezialisten ein Stück aufgebogen und mit speziellem Werkzeug ein Kern eingepflanzt.
Dabei gibt es zwei Möglichkeiten. Der Muschel kann entweder ein Stück Perlmutt oder ein Stück Gewebe eingepflanzt werden. Die Muscheln werden anschließend wieder ins Wasser gelegt (Süß- oder Salzwasser) und dort beginnt dann der normale Vorgang des Perlmuttauftragens. Die Muschel ist der Meinung, es ist ein Fremdkörper in ihr. Zuerst versucht sie den Fremdkörper wieder abzustoßen, gelingt ihr das nicht, bildet sie zum eigenen Schutz Perlmutt um den Kern. Dabei dreht die Muschel den Fremdkörper, so kann eine perfekte runde Perle entstehen.
Die Größe der Perlen kann von Muschel zu Muschel variieren. Manche haben eine bestimmte Mindestgröße. Beispielsweise die Tahiti-Perlen sind mit ca. sechs bis acht Millimetern recht groß. Die Muschel kann eine bestimmte Größe nicht überschreiten, da sie sich sonst selbst schaden/zerstören würde.
Durch menschliches Zutun kann der Kern bearbeitet werden. So können herz-, kreuz- oder auch stangenförmige Perlen entstehen.
Süßwasser-Perlen sind meist die günstigsten und die am schnellsten produzierten Perlen. Die Muscheln können bis zu 50 Perlen hervorbringen. Sie können für zwei bis sechs Jahre für die Zucht benutzt werden. Die Perlen sind von Natur aus weiß bis rosa. Die grauen oder dunklen Süßwasser-Zuchtperlen (lila bis schwarz) werden gefärbt. Bei gefärbten Perlen ist es jedoch keine oberflächliche Färbung. Die Farbe geht also beim Tragen nicht ab.
Süßwasser-Perlen kommen hauptsächlich aus China.
BIWA-Perlen kommen ausschließlich aus dem japanischen Biwa See. Sie zeichnen sich durch ein gleichmäßiges Lüster und eine glatte Oberfläche aus.
Die Südsee-Perlen sind die beliebtesten und mit zehn bis 20 Milimetern meist die größten Perlen. Ihr Wachstum dauert zwei bis sechs Jahre. Durch die speziellen Farben der weiß-, silber- und goldlippigen Perlen und die Dicke und Qualität des Perlmuttes haben sie eine schöne tiefe Farbe und Brillanz. Da weiße Perlen immer noch zu den beliebtesten gehören, sind diese auch die teuersten. Sie kommen von den Philippinen, aus Australien und aus Indonesien.
In der Zucht der Tahiti-Perlen wächst eine Perle ca. vier bis fünf Jahre. Die Muscheln können mehrmals hintereinander Perlen hervorbringen. Die Tahiti-Perlen kommen ausschließlich aus Tahiti. Sie haben ein Farbspektrum zwischen dunkelgrün, aubergine, dunkelblau über grau. Sie sind immer dunkel und haben eine Größe zwischen ab acht bis 16 Millimeter.
Orient-Perlen sind die wenigen auf dem Markt noch selbst von der Natur geschaffenen Perlen. Sie sind die teuersten von allen.
Eine schöne Perle ist ganz einfach die, die dir gefällt. Natürlich sind für die Preise Wertmaßstäbe wie Form, Größe, Qualität und Farbe entscheidend. Als Lüster bezeichnet man den Glanz der Oberfläche. Ein schönes Lüster zeichnet sich durch Gleichmäßigkeit und ohne Unregelmäßigkeiten auf der Perloberfläche aus.
Diese Perlen bestehen meist aus Glas und werden mit einem bestimmten Lack beschichtet. Durch das Glas sind die Perlen beim Aufeinanderreiben spiegelglatt.
Obwohl Perlen aus dem Wasser kommen, solltest du sie nicht darin tragen. Es kann nicht nur schädlich für die Perlen, sondern auch für die mitverarbeiteten Produkte sein. Perlenketten sind meist auf Perlseide gefädelt. Weicht man diese ein und übt zu viel Druck aus, kann der Faden reisen.
Da Perlen auf Steckern, Anhängern oder auf Ringen fast immer geklebt sind, da eine Fassung meistens ¾ der Perle abdecken würde, kann sich auch dieser auflösen.
Sollte jedoch mal eine Perle vom Stecker rutschen, so kannst du sie in der Regel bei jeder Goldschmiede wieder verklebt lassen. Perlenketten können sich ein bisschen weiten, also die Perlen zwischen den Knoten hin und her bewegen. Deshalb solltest du sie bei vielem tragen alle ein bis zwei Jahre neu fädeln lassen.