Nachhaltigkeit im Schmuckbereich ist ein schwieriges Thema, da wir mit Materialien arbeiten, die nicht einfach so nachwachsen. Man kann jedoch auf verschiedene Punkte achten, wie recyceltes Material oder Edelsteine, sowie fair gehandeltes Material.
Edelmetall:
Ich achte darauf, dass das Edelmetall, mit dem ich arbeite, recycelt ist. In Deutschland wird mehr Material angekauft, als verarbeitet wird. Das bedeutet, dass ein Goldschmied oder Edelmetallankäufer alten Schmuck und Zahngold ankauft, es an eine Scheideanstalt schickt und diese das Material aufbereitet und in seine Bestandteile trennt. So kann es von Goldschmieden als frisches Arbeitsmaterial gekauft werden. Auf diese Weise gelangt das Material in den Kreislauf zurück und wird recycelt.
Edelsteine:
Bei Edelsteinen ist die Sache sehr schwierig, da ich als Käuferin nicht immer genau nachvollziehen kann, woher meine Steine kommen. Man kann jedoch darauf achten, faire Edelsteine oder recycelte Edelsteine zu kaufen. Bei fair gehandelten Edelsteinen wird stark darauf geachtet, dass die Menschen gute Lebensbedingungen haben und ihre Kinder zur Schule gehen können. Bei recycelten Edelsteinen werden Steine umgeschliffen, die schon länger im Sortiment sind oder zum Beispiel aus Altgold stammen. Damit sich dies lohnt, muss der Edelstein jedoch von der Größe passen und einen gewissen Wert haben.
Wenn du ein Schmuckstück besitzt, in dem zum Beispiel Diamanten verarbeitet sind, die du nicht mehr trägst, können diese wieder in ein neues Schmuckstück eingebaut werden.
Goldschmiedewerkstatt:
In der Werkstatt ist die Situation zwiespältig. Es gibt Werkzeuge und Maschinen wie Walzen oder Ziehbänke, die eine sehr lange Lebensdauer haben und sehr gut verarbeitet sind. Dadurch können sie über Jahrzehnte genutzt werden. Aber auch dort gibt es Dinge wie Schleifrädchen, die Wegwerfprodukte sind oder sich schnell abnutzen.
Was kannst du tun, um dein Schmuckstück nachhaltig zu gestalten?
Meiner Meinung nach ist gerade das größte Problem, dass wir uns daran gewöhnt haben, Dinge zu schnell wegzuwerfen. Viele haben Kleidungsstücke in ihren Kleiderschränken, an denen noch Preisschilder hängen und die nie getragen werden. Das gilt auch für Modeschmuck. Natürlich ist es schön, zu jedem Outfit das passende Schmuckstück zu haben, aber wäre es nicht schöner, ein oder zwei Lieblingsstücke zu besitzen, die mir jahrelang erhalten bleiben und die ich jeden Tag gerne trage?
Deshalb solltest du beim Kauf eines Schmuckstücks darauf achten, dass du das Design so wählst, dass du es lange tragen möchtest. Genauso solltest du auf die Qualität deiner Schmuckstücke achten. Modeschmuck oder Stahlschmuck kann oft nicht repariert werden oder beispielsweise Ringe können nicht in der Weite geändert werden.
Da ich selbst viel Schmuck repariere, weiß ich, wie Schmuckstücke aufgebaut sein müssen, um sie reparieren zu können. Ringe gestalte ich so, dass eine Änderung der Ringweite in der Regel möglich ist. Denn ich weiß, wie tragisch es ist, wenn du dein Lieblingsstück nicht mehr tragen kannst, weil es kaputt ist oder die Ringweite nicht mehr passt.
Also überlege dir doch, wie viel Schmuck du wirklich brauchst und wie viel du tatsächlich trägst. Überschlage einmal im Kopf, wie viel Modeschmuck du gekauft hast und wie viel Geld du insgesamt dafür ausgegeben hast. Dann vergleiche es mit Echtschmuck, und du wirst sehen, dass der Unterschied nicht sehr groß ist.
Natürlich ist es auch eine gute Möglichkeit, wenn du Edelmetallschmuck besitzt, den du nicht mehr trägst, diesen zu einem neuen Schmuckstück umzuarbeiten. Das spart dir viel Geld, und deine Schmuckstücke und Edelsteine werden recycelt!
Wenn du Fragen zu diesem Thema hast, schreibe mir gerne eine Nachricht!