In diesem Beitrag geht es um die verschiedenen Goldlegierungen.
In der Werkstatt legieren wir viele Gelbgoldlegierungen selbst und machen daraus unser Arbeitsmaterial. Als Beispiel habe ich für euch 10g einer 585er Gelbgoldlegierung. In dieser Goldlegierung sind 58,5% Feingold (reines Gold) und 41,5% andere Metalle hier Silber und Kupfer zum gleichen Teil enthalten.
Auf dem Foto siehst du die abgewogenen Metalle einzeln und zusammen.
Kupfer: 2,074g, Silber 2,076g und Gold 5,85g.
Im nächsten Schritt werden sie eingeschmolzen und zu einem 4-Kantdraht gegossen. Das sieht dann so aus:
Der Draht kann jetzt gewalzt und verarbeitet werden.
Gold wird nicht nur legiert um seine Eigenschaften zu ändern, sondern es auch günstiger zu machen. Feingold ist sehr weich und schlecht zu verlöten. Durch Zugabe von Kupfer und Silber lässt sich die Härte, Festigkeit und Elastizität verändern. Genauso kann die Farbe des Goldes verändert werden.
Bei Gelbgoldlegierungen sind in der Regel Kupfer und Silber zu gleichen Teilen enthalten. (Wie Oben im Beispiel)
Feingold ist immer strahlend Gelb. Um es Rot zu färben, also Rosé- und Rotgold zu bekommen, wird mehr Kupfer als Silber eingemischt. Zum Beispiel: 585er Roségold: 58,5% Feingold, 31,1% Kupfer und 10,4% Silber.
Im Weißgold wird zum Feingold Palladium und Silber zugemischt. Zum Beispiel 750er Palladiumweißgold: 75% Feingold, 20% Palladium und 5% Silber.
Palladiumweißgold ist teurer als Gelbgoldlegierungen, da das Palladium selbst sehr teuer ist. Früher wurde oft Nickelweißgold verarbeitet, da es aber Allergieerregend ist, ist es mittlerweile verboten. Es darf nur noch für Teile eingesetzt werden die nicht direkt auf der Haut liegen wie Schnäpper, bei Schnäpperverschlüssen.
Da in der 333er Goldlegierungen sehr wenig Feingold enthalten und es in der Verarbeitung schwieriger ist, arbeite ich bei Anfertigungen nicht damit. Durch das enthaltene Zink in der Gelbgoldlegierung, wird es brüchig und kann durch den Hautschweiß extrem angegriffen werden. Es ist zwar die günstigste Legierung aber für die Zukunft nicht wirklich haltbar.
Gold läuft nicht an, bei Legierung mit wenig Goldanteil wie 333er oder 585er Gelbgold kann es sein, dass das Kupfer in der Legierung oxidiert. Hochkarätige Legierungen laufen aber normalerweise nicht an, deshalb kann Goldschmuck einfach unter warmen Wasser mit einer weichen Bürste gereinigt werden. In der Goldschmiede wird der Schmuck in einen Ultraschall gelegt. So kann hartnäckiger Schmutz, zum Beispiel im Inneren einer Fassung einfach und schnell entfernt werden.